Stille – Ruhe – Klarheit
Wenn Schnee liegt, wird es still, Geräusche werden gedämpft. Eis und Frost sorgen für Erstarrung von Wasser. Die Winterluft ist oft klirrend kalt und klar.
Im Prinzip der „Fünf Wandlungsphasen“ wird der Winter in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) dem Element Wasser zugeordnet. Es ist das letzte Element und der Abschluss des alten Kreislaufs, bevor mit dem Frühling und dem Holz-Element ein neuer Zyklus beginnt.
Das Element Wasser wird durch das Samenkorn symbolisiert. Es ist die Zeit zwischen Tod und Wiedergeburt. Menschen ziehen sich in ihre Häuser zurück. In der Natur scheint sich kaum etwas zu tun, doch die Samen sind gesät, auch wenn sie noch nicht sprießen und eine Weile verborgen bleiben. Das Wasser herrscht über einen Schwebezustand zwischen den Welten und kennzeichnet insofern eine Pause, eine Kluft oder eine Leere. Die Aktivität des Wassers ist Nichthandeln und seine Gestalt ist die Nichtform, wie beim Tao, dessen Essenz es widerspiegelt.
Emotionen Angst und Furcht
Einige Leute sind im Winter schlechter gelaunt als in anderen Jahreszeiten, manche fallen sogar in eine „Winterdepression“. Es mangelt an Licht, Wärme, Bewegung und Farben. Es wird geseufzt und gestöhnt. Was wird das neue Jahr bringen? Hoffentlich wird es besser als das letzte Jahr.
Mit einer gewissen Skepsis wird die Zukunft betrachtet. Manche haben Angst, dass sie die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen nicht bewältigen können, fürchten Veränderungen und unvorhersehbare Ereignisse. Das schützt sie davor, zu große Risiken einzugehen, verhindert aber oft auch die Freude am Leben.
Mit Mut, Selbstvertrauen und Gelassenheit sind viele Dinge, auch bisher unbekannter Dimensionen, zu bewältigen und tragen zur individuellen Erkenntnis und Reifung bei.
Die weite Perspektive des Wassers lässt Mitgefühl entstehen, Liebe und Respekt für andere und die gesamte Schöpfung. Je mehr wir das Mitgefühl pflegen, desto bewusster wird uns unsere eigene Rolle im größeren Ganzen.
Element Wasser – Farben, Organe, Methoden
Die Farben des Wassers sind schwarz und dunkelblau. In der dunklen Nacht, im Schlaf, in der Welt der Träume und der Fantasie brauchen wir keine Kontrolle, wir können uns ganz hingeben.
Wasser ist die Quelle der Kreativität, die über die Formlosigkeit herrscht, aus der sich neue Ideen bilden. Es ist aber auch die Vollendung: die Arbeit ist getan, du kannst dein Werk bewundern, zurücktreten, darüber meditieren, eine Pause einlegen.
Dem Wasser-Element wird das Meridian-/Organ-Paar Niere und Blase zugeordnet.
Ausgeglichenheit des Wassers zeigt sich in der Fähigkeit zur Selbstversenkung, zu tiefen Gefühlszuständen, in Selbstvertrauen und Willensstärke, Sanftheit und Gelassenheit, Kreativität und Mitgefühl, in einer guten Libido.
Das Element Wasser wird gestärkt durch sanfte Entspannungsmethoden, Meditation, Hypnotherapie, Moxibustion.
Panta rhei – Alles fließt